Jongbauerendag 2019:

Die Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Die Vereinigung „Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren a.s.b.l.“ (LLJ) hatte auch in diesem Jahr wieder zu ihrem traditionellen „Jongbauerendag“ im Lycée technique agricole eingeladen. Zu der Veranstaltung, die am Sonntag, den 17. November 2019, unter dem Motto „Die Landwirtschaft im Klimawandel: Herausforderungen und Lösungen. Was bringt die Zukunft?“ stattgefunden hat, hatten sich zahlreiche Interessenten eingefunden.

Marc Roeder, Nationalpräsident der LLJ, hieß alle Anwesenden herzlich willkommen. Ganz besonders begrüßte er Herrn Erzbischof, S. Em. Jean-Claude Kardinal Hollerich und beglückwünschte ihn zu seiner Kardinalsernennung. Der Kardinal bedankte sich für den freundlichen Empfang und betonte seinerseits, dass die Mitglieder der LLJ stolz auf ihre Leistungen sein können und verwies auf den Erfolg der zweiten Auflage der Sensibilisierungsveranstaltung „Bauerenhaff an der Stad“, die vom 5. bis 7. April 2019 stattgefunden hat. Ebenso verwies er auf die Relevanz des Klimawandels als Thema des diesjährigen „Jongbauerendag“, da es nur einen Planeten Erde gäbe, und man handeln müsse ehe es zu spät sei.

Einweihung der neuen Verbandsfahne
Im Rahmen des 90-jährigen Bestehens der LLJ und des 60. Jubiläums der NRO „LLJ-Service coopération a.s.b.l.“ der LLJ war die Anfertigung einer neuen Verbandsfahne beschlossen worden. Die neue Verbandsfahne wurde von Angèle Mersch, Nationalpräsidentin der LLJ, vorgestellt. Den Verantwortlichen war es besonders wichtig, den Aspekt der Entwicklungszusammenarbeit im Dienste der ländlichen Bevölkerung in Afrika in die neue Fahne miteinzubeziehen, um die Verbundenheit beider Vereinigungen zu unterstreichen. So ist eine Seite der neuen Verbandsfahne dem „Service Coopération“ gewidmet. Im Anschluss an die Ausführungen wurde die Fahne gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Herr Peifer-Weihs, Direktor von Convis, betonte als Gastredner des Abends, dass sich neben dem meteorologischen Klima auch das Arbeitsklima gegenüber den Akteuren aus der Landwirtschaft verschlechtert hat. Ebenso hätten viele Verbraucher eine falsche Vorstellung von der Landwirtschaft und würden Halbwahrheiten daraus ziehen und verbreiten. Die dargestellten Missstände griffen auch Pol Wagner und Ben Schmitgen, Mitglieder der LLJ-Arbeitsgruppe Agrarpolitik, in ihrer Stellungnahme (Vollständige Stellungnahme einsehbar unter www.jongbaueren.lu) auf. Auch könne man strengere Auflagen im Bezug auf den Umweltschutz verstehen und teilweise befürworten. Ab einem gewissen Punkt würden solche Verschärfungen jedoch zu unnötigen Hürden führen. Sie machten einen Appell an den anwesenden Landwirtschaftsminister Romain Schneider seine Verantwortung zu übernehmen und forderten ein stärkeres Mitgestaltungsrecht bei zukünftigen Maßnahmen.

Landwirtschaftsminister Romain Schneider übernahm sodann das Wort und bedankte sich bei der Landjugend und den Jungbauern für ihr unermüdliches Engagement. So bezeichnete er die Aktionen „Baue-
renhaff an der Stad“ und „Fro de Bauer“ als ausgezeichnete Möglich-
keit, die Verbraucher wieder mit der Landwirtschaft in Kontakt zu bringen. Die in der Stellungnahme vorgetragenen Forderungen sieht er als Beweis dafür, dass sich die Landwirtschaft um konkrete Lösungen bemüht. Bei der geforderten „Simplification administrative“ muss dem Minister zufolge, in der Tat, nachgebessert und die Arbeit der landwirtschaftlichen Akteure erleichtert werden.

Im Anschluss an die Worte des Landwirtschaftsministers bedankte sich Marc Roeder bei allen Anwesenden für den konstruktiven Dialog und lud die Gäste ein, den Abend mit einem Ehrenwein ausklingen zu lassen.