IBLA: Blindstriegeln im Mais? 

Am 24. Mai fand auf dem Betrieb der Familie Noesen in Cruchten eine Gruppenberatung zum Thema Blindstriegeln im Mais statt. Wann ist der optimale Zeitpunkt, was ist die optimale Fahrgeschwindigkeit und auf was sollte noch geachtet werden, Antworten und Praxisvorführung gab es bei dem Seminar,  das von Svenja Zelder vom IBLA geleitet wurde.

Das Blindstriegeln im Frühjahr erzielt äußerst positive Effekte für den Mais, da Beikräuter am besten schon im Fadenstadium gehindert werden. Wird das Striegeln zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt wird das Beikraut bis zu 80% reduziert. Dieser Striegeldurchgang wird nach der Aussaat und vor dem Aufgang des Maises durchgeführt, das ist etwa zwischen dem 3. und 5. Tag nach der Aussaat. Hierbei stellt eine tiefe Saatgutablage (6 – 7 cm) sicher, dass die Keimlinge nicht verletzt werden.

Bereits vor der Saat ist es wichtig ein möglichst krümelige Bodenstruktur zu schaffen, da die Wirkung des Striegels zu 70% im Verschütten und zu 30% im Ausreißen der Unkräuter liegt. Ist die Bodenstruktur zu grob, wird die Wirkung des Verschüttens der Unkräuter vermindert. Die Arbeitstiefe beim Striegeln sollte bei 2-3 cm liegen.

Eine exakte Einstellung des Striegels ist besonders wichtig, da die Saat sonst verletzt werden könnte, zeitgleich muss die Saattiefe kontrolliert werden und gegebenenfalls der Striegel auf die Saattiefe anpassen. Das Saatgut sollte auf keinen Fall berührt oder verschoben werden. Ein regelmäßiges Absteigen vom Traktor zur Kontrolle ist unverzichtbar.

Die Arbeitsgeschwindigkeit und die Zinkenstellung sind für das Ergebnis maßgeblich. Je schneller beim Striegeln gefahren wird, desto größer ist die Schlagkraft und der Erfolg der Beikrautbekämpfung. Allerdings steigt mit höherer Geschwindigkeit die Gefahr das die Kulturpflanze beschädigt wird. Die Fahrgeschwindigkeit sollte je nach Pflanzenbestand, Entwicklung und Unkrautdruck zwischen 1,5 (junge Bestände) und 12 km/h betragen. Wenn die Zinken auf Griff gestellt sind, dann wird die Erdbewegung weniger, die Kulturpflanzen wird weniger verschüttet. Wenn die Zinken schleppend eingestellt sind ist die Erdbewegung größer. Wenn die Zinken auf 90° eingestellt sind ist die Verschüttung des Unkrautes am höchsten, wenn das beabsichtigt sein soll, muss mit einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit gefahren werden.

Bei dem Striegeldurchgang sollte neben dem Unkraut und Kulturpflanzen auch auf die Witterung geachtet werden. Die ausgerissenen, auf dem Boden liegenden Pflanzen sollen schnell vertrocknen, die Pflanzen, die nicht mehr ausgerissen werden können sollen möglichst gut verschüttet werden. Zusätzlich ist zu beachten, dass der Boden gut befahrbar und schüttfähig ist.

Am Präzisionsstriegel belasten einzelne Federn die Zinken. Über ein Stahlseil lässt sich der Druck der Zinken hydraulisch von 200 g bis 5 kg einstellen und der Zinkendruck bleibt in jeder Position gleich. So soll es möglich sein, sehr früh in die Bestände zu fahren.