ALCOVIT-Studienreise nach Kanada, ein unvergessliches Erlebnis (8)

Quebec, eine französisch sprechende Stadt

Die 18. Weltreise von ALCOVIT

Vom 22. August bis 2. September 2015 hatten siebzig Luxembur­ger und Luxemburgerinnen das Glück, unter fachmänniger Lei­tung, einen Teil dieses riesigen Landes zu entdecken. Der Fläche nach ist Kanada der zweitgrößte Staat der Erde (fast zehn Millio­nen km2). Kanada ist aufgrund seiner hohen Überschüsse einer der größten Lieferanten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Das ist natürlich einer der Gründe, warum das Land als Reiseziel gewählt wurde. Im Mittelpunkt steht überwiegend Weizen. Hinzu kommt Viehwirtschaft, vor allem Rinderzucht, in den letzten Jahren auch wieder die kommerzielle Zucht von Bisons. An den Küsten wird Fischzucht betrieben. Unser Reisebericht umfasst einige Artikel.

Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Québec liegt am Nordufer des Sankt-Lorenz-Stroms, bei der Mündung des in den Laurentinischen Bergen entspringenden Rivière Saint-Charles und vor dem Beginn des Sankt-Lorenz-Ästuars. Prägende geographische Merkmale sind die markante Verengung des Stroms, die der Stadt ihren Namen gegeben hat, sowie das über dem Strom rund hun­dert Meter steil aufragende Hochpla­teau Colline de Québec, auf der sich das Stadtzentrum befindet.

Eine Stadt europäischer Prägung

Architektonisch gilt Québec als die europäischste Stadt Nordamerikas, zurückzuführen auf die gut erhalte­ne Altstadt mit zahlreichen Gebäu­den überwiegend französischer Prä­gung, die bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückreichen. Der obere Teil der Altstadt ist von Stadt­mauern umgeben, die durch eine Zitadelle ergänzt werden. Somit ist Québec heute die einzige befestigte Stadt Amerikas nördlich von Mexiko. 1985 erklärte die UNESCO die Alt­stadt und die Befestigungsanlagen zum Weltkulturerbe. Mit einer Bevöl­kerungszahl von mehr als einer hal­ben Million Einwohnern ist Québec die zweitgrößte Stadt der Provinz und die elftgrößte Kanadas. Diesen Status erreichte sie 2002, als sich die Bevöl­kerung durch die Eingemeindung mehrerer Vororte verdreifachte. 93,8 % der Bevölkerung sind franzö­sischsprachig. Wirtschaftlich domi­nierend ist der Dienstleistungssek­tor, wobei die öffentliche Verwaltung überdurchschnittlich stark vertreten ist. Auch der Tourismus ist von großer Bedeutung. Die Industrie ist auf for­schungsintensive Spitzentechnologie ausgerichtet, die früher dominieren­de holzverarbeitende Industrie spielt nur noch eine marginale Rolle.

Der kanadische Wald und seine Nutzung

Auch wenn die Bedeutung der holz­verarbeitenden Industrie im Groß­raum Québec in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, so bleibt der Wald für das Land insgesamt äußert wichtig. Als zweitgrößter Flä­chenstaat der Welt verfügt Kanada über umfangreiche und vielfältige Waldressourcen. Die gesamte baum­bestandene Fläche mit etwa 400 Mil­lionen ha entspricht einem mittleren Waldanteil von gut 40 % und verteilt sich auf vielfältige Waldregionen, deren Bandbreite von den arktischen Randzonen im Norden des Landes über die Laubwaldgebiete im Osten bis zu den Küstenregenwäldern des pazifischen Westens reicht.

Nach Angaben der kanadischen Forstinventur

Entsprechen rund 310 Millionen ha Fläche der Walddefinition im enge­ren Sinn. Hinzu kommen Flächen von etwa 92 Millionen ha mit schüt­terem Baumbewuchs, die der Wald­definition im engeren Sinn nicht voll entsprechen (z. B. baumbestandene Moore und Sümpfe oder felsige Flä­chen mit vereinzelten Bäumen). Im Durchschnitt ergibt sich daraus ein Waldanteil von gut 40 %.

Die größten absoluten Waldflächen liegen in den Provinzen Québec, Ontario und British Columbia, die geringsten auf Prince Edward Island, im Nunavut Territorium und in Nova Scotia. Dem entspricht eine hetero­gene regionale Verteilung der Bewal­dungsdichte.

Der weitaus überwiegende Teil des Waldes ist als der Krone gehörig (“crown land”) im Besitz der öffent­lichen Hand. Dabei werden 76 % des Kronlands von den Provinzen verwal­tet und 16 % vom Bund. Privater Wald­besitz spielt in Kanada mit knapp 7 % nur eine sehr untergeordnete Rolle ganz im Gegensatz zu den USA und zum Großherzogtum Luxemburg.

Sehenswürdigkeiten

Aus Platzgründen ist es uns nicht möglich, alle Sehenswürdigkeiten anzuführen, aber es sollen zumindest einige Kleinode erwähnt werden, die zahlreiche Touristen aus ganz Kanada und dem Ausland anlocken. An erster Stelle steht zweifellos Old Quebec, die wunderschöne Altstadt. Alle Mit­glieder unserer Reisegruppe fanden, dass die positiven (Vor) Urteile über diesen Stadtteil voll bestätigt wurden. Nicht nur die schönen Häuser son­dern auch die Vielfalt an Geschäften und das Angebot an Gastronomiebe­trieben sind zu würdigen. Empfeh­lenswert ist der Montmorency Falls Park. Den Wasserfall kann man von unten gut betrachten. Wer nicht zu Fuß die vielen Treppen heraufklettern möchte, kann die Seilbahn nehmen. Auf dem Gelände gibt es mehreren Aussichtstürme. Man hat von dort aus nicht nur eine gute Sicht auf die Wasserfälle, sondern auch zur ande­ren Seite hin, bei klarer Sicht einen Super-Ausblick auf die Stadtsilhouet­te von Quebec.

Dicht am Fuße des Falles wird das Wasser vernebelt und bildet bei Sonnenschein einen wunderbaren Regenbogen. Die Kathedrale Notre-Dame ist Sitz der römisch-katholi­schen Erzdiözese, der ältesten der Neuen Welt nördlich von Mexiko, begeistert alle Besucher. Sie ist innen reich mit Gold verziert. Hier sei auch erwähnt, dass Kanada ein Land mit den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen ist. Gut 75 % aller Kanadi­er zählen sich jedoch zu den Christen (vor allem Katholiken), doch die Viel­seitigkeit der Religionen ist Teil der kanadischen Kultur. Durch die große Zuwanderung aus Kontinenten wie Afrika und Asien sowie aus dem Nahen Osten sind viele Moslems, Buddhisten, Sikh und Hindus in Kanada ansässig.

Berichterstattung: R. Peters, A. Fuchs & L. Wietor