ALCOVIT-Studienreise nach Kanada, ein unvergessliches Erlebnis (6)

Die Besichtigung der Hauptstadt Ottawa

Die 18. Weltreise von ALCOVIT

Vom 22. August bis 2. September 2015 hatten siebzig Luxemburger und Luxemburgerinnen das Glück, unter fachmänniger Leitung, einen Teil dieses riesigen Landes zu entdecken. Der Fläche nach ist Kanada der zweitgrößte Staat der Erde (fast zehn Millionen km2). Kanada ist aufgrund seiner hohen Überschüsse einer der größten Lieferanten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Das ist natürlich einer der Gründe, warum das Land als Reiseziel gewählt wurde. Im Mittelpunkt steht überwiegend Weizen. Hinzu kommt Viehwirtschaft, vor allem Rinderzucht, in den letzten Jahren auch wieder die kommerzielle Zucht von Bisons. An den Küsten wird Fischzucht betrieben. Unser Reisebericht umfasst einige Artikel.

 

Ottawa, eine Hauptstadt zum Anfassen

Die gemütliche, überschauliche Hauptstadt des Landes kann mit einem außergewöhnlichen Angebot an historischen Gebäuden und Museen aufwarten.

Vielfältiges Angebot

Centretown ist das moderne Herz der Hauptstadt. Von hier aus wird Kanada regiert. Hier befinden sich neben dem Parlament zahlreiche Regierungsgebäude, Hotels und Büros. Einkaufen kann man auf der Sparks Street (Fußgängerzone).

Im alten Stadtzentrum, Lowertown genannt, herrscht zu jeder Tages- und Nachtzeit Hochbetrieb. Tagsüber locken vor allem der Byward Market und die angrenzenden Straßen mit Spezialitäten- und Souveniershops die Besucher an. Abends stehen ihnen zahlreiche Bars und Clubs offen.  Die offizielle Bezeichnung Ottawa geht auf die früher dort ansäßigen Outaouac-Indianer zurück.
Ottawa hat 812.000 Einwohner und zählt damit zu den bevölkerungsreichsten Städten des Landes. Der Großraum Ottawa-Gatineau ist mit etwa 1.400.000 Einwohnern der viertgrößte Ballungsraum Kanadas.

Anlässlich des hundertfünfzigjährigen Bestehens Kanadas werden in Ottawa bedeutende Feiern stattfinden. Vielleicht ein Grund für die luxemburgischen Reiseteilnehmer/innen, nochmals die angenehme Stadt zu besuchen.

Beeindruckende Stadtgeschichte

Die Region um Ottawa war lange vor den Europäern von den Algonquins (auch Algonkins) besiedelt gewesen, einem nordamerikanischem Indianerstamm. Die erste europäische Siedlung entstand erst 1800 unter Philemon Wright, der zunächst auf der Québec-Seite des Ottawa-Rivers siedelte. 

Die eigentliche Geschichte Ottawas aber ist nicht einmal zweihundert Jahre alt. Die Stadt wurde 1827 zunächst als Bytown gegründet. Diesen Namen, der auf den Colonel John By zurückgeht, sollte sie bis 1854 behalten. John By (1779-1836) war ein englischer Militäringenieur, der u.a. am Bau des Rideau Canals (in Ottawa) mitgearbeitet hat, dem Verbindungskanal zwischen dem Ottawa-Fluss und dem Rideau River.

Nachdem die Königin Victoria 1857 dazu aufgefordert worden war, eine Hauptstadt für die zehn kanadischen Provinzen zu bestimmen, wählte sie Ottawa aus. Angeblich soll die englische Königin ihre Hutnadel in eine Landkarte gesteckt haben, und zwar genau zwischen Montreal und Toronto. Die Stadt, die am wenigsten entfernt vom Nadelstich lag, war wohl Ottawa gewesen. 

Die vor der Wahl unbedeutende Stadt wies eine für die Hauptstadtfunktion gute Lage auf. Sie befand sich genau an der Sprachgrenze (Ontario – Québec), was sie
sowohl für die englisch- als auch die französischsprachigen
Bevölkerungsteile Kanadas akzeptabel machte. Im Gegensatz zu Toronto erstreckte sich Ottawa auch weit genug von der US-amerikanischen Grenze entfernt, was vor dem Hintergrund eines erneuten Kriegsfall mit dem Nachbarn entscheidende Vorteile hatte.

Das Flair der alten neuen Welt

Ottawa ist eine geglückte Symbiose aus dem Flair der Alten Welt und dem geschäftlichen Schwung der Neuen Welt. Den faszinierenden Kontrast unterstreicht die Architektur mit Glasfassaden der Hochhäuser zu den ursprünglichen Steinhäusern des 19. Jahrhunderts.

Da die Keimzelle von Ottawa ein kleiner Holzfäller-Ort war, musste sich Ottawa die Bezeichnung „Westminster of the Wilderness“ gefallen lassen. Heute trägt die Kombination von hochwertiger Kunst und Kultur, sowie die Stadt umgebende, unberührte Natur viel zum besonderen Charme von Ottawa bei.

Der ehemals provinzielle Charakter von Ottawa, mit seinen ca. 812.000 Einwohnern, wurde längst von den zahlreichen kulturellen Einflüssen überlagert. Was die Besucher jedoch immer noch schätzen, ist der liebenswerte Charakter von Ottawa, der oft noch nostalgisch geprägt ist. Ottawa ist auch eine Stadt, die zu feiern weiß. Daher besitzt sie zu Recht die Bezeichnung „City of Festivals.“

2001 verwuchs die alte Stadt Ottawa mit den Gemeinden Nepean, Kanata, Gloucester, Rockcliffe Park, Vanier und Cumberland. Hinzu kamen auch die ländlichen Stadtteile West Carleton, Osgoode, Rideau und Goulbourn

Die komplette ALCOVIT-Gruppe vor dem Parlamentsgebäude.
Ein besonderes Kunstwerk: eine riesige Spinne vor der „National Gallery of Canada“.
Einige Luxemburger Damen vor dem berühmten Denkmal „Frauen sind auch Menschen“.
Unter Polizeischutz: die Jugendsektion der ALCOVIT-Gruppe.

 

Berichterstattung: R. Peters, A. Fuchs & L. Wietor