Die ALCOVIT-Studienreise nach Kuba (4)
4. Teil: Cienfuegos
Die 19. Weltreise von ALCOVIT: vom 10. bis 20. November 2017
Kuba ist die größte Insel in der Karibik und liegt zwischen Nord- und Südamerika zwischen der Südküste Floridas (auf 145 km im Nordosten) und der mexikanischen Halbinsel Yucatan (auf 210 km im Südwesten). Kuba erstreckt sich über 1.200 km von West nach Ost auf einer Breite von 32 bis 145 km und ist von 1.600 kleinen Inseln umgeben. Die Insel hat eine Fläche von 110.860 km² und zählt eine Bevölkerung von 11 Millionen Einwohnern. In den nächsten ALCOVIT-Ausgaben werden wir auf die einzelnen Stationen dieser interessanten Reise, die im Rahmen einer Schiffstour um die ganze Insel, mit einem Abstecher nach Jamaika durchgeführt wurde, zurückkommen.
Cienfuegos
Mit ca. 174 000 Einwohnern ist Cienfuegos die sechstgrösste Stadt Kubas und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Zentral-Kuba. Aufgrund ihrer Attraktivität wird die Stadt „Perle des Südens“ genannt, wegen ihrer günstigen Lage früher auch „Der große amerikanische Hafen“.
Cienfuegos hat einen geschichtlich französischen Einfluss, der noch heute in der Stadt sichtbar ist. So findet man den einzigen auf Kuba errichteten Triumphbogen, den die damaligen Siedler im Gedenken an die ferne Heimat erbauten. Er stellt heute die westliche Begrenzung des Parque José Marti dar, einer der attraktivsten Plätze der Stadt. Dort befindet sich auch das Teatro Tomas Terry, ein 900 Zuschauer fassender Theaterbau. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Erbe des venezolanischen Zuckerbarons im neoklassischen Stil errichtet.
Seit dem 19. Jahrhundert war Cienfuegos Zentrum der Zuckerindustrie. Da Zucker zu den wichtigsten Exportgütern Kubas zählte, entstand in Cienfuegos der weltgrößte Zucker-
exporthafen. Die Tabakindustrie und der Krabbenfang sind weitere wichtige Wirtschaftszweige der Stadt. Der so gewonnene Reichtum macht sich in den neoklassischen Kolonialbauten bemerkbar, die an den Prachtstraßen im Zentrum und längs der Bucht entstanden sind.
Im Jahr 2005 wurde das historische Stadtzentrum von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Vor der Stadtbesichtigung stand noch der Besuch bei einem privaten landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Programm. Die Finca Agroponica wurde 2009 auf gepachtetem Oedland gegründet, nachdem die Waldbäume gerodet waren. Auf den roten Redzina-Böden wurden auf 7 ha Fläche tropische Obstdauerkulturen angepflanzt. Folgende Arten sind in Mischkulturen anzutreffen: Äpfel, Tafeltrauben, Papayas, Avocados, Guaven, Passionsfrüchte, Annonen, Mandelbäume, Granatäpfel, Aloe Vera, Oregano und andere Gewürzpflanzen. Die Flächen sind drainiert und eine Bewässerung ist installiert. Der Anbau erfolgt nach ökologischen Kriterien, wobei die Sortenwahl eine wichtige Rolle spielt im Hinblick auf Toleranz gegenüber Schädlingen und Erhalt der Biodiversität. Die Ernte der jeweiligen Obstarten erfolgt von Mai bis September und die Vermarktung geschieht unter Vertrag an einen Biomarkt.
Der älteste und mit 94 ha größte botanische Garten Kubas wurde im Jahre 1900 gegründet durch den amerikanischen Biologen Edward Atkins. An diesem einzigartigen Ort sind quasi die gesamte tro-
pische und subtropische Flora vereinigt an einem Standort mit einem besonderen Mikroklima. Es gibt eine Sammlung von mehr als 300 Palmenarten, sowie 90 Ficus-Arten und vor allem 130 Orchideenarten. Man kann auch kostbare Holzarten, wie Teak, Ebenholz und Acajou be-staunen.