Offizielle Feldbegehung der Sortenversuche von IBLA & LTA

Am 7. Juli hat die nationale Sortenkommission zur einer Feldbege­hung der Sortenversuche von Institut fir Biologësch Landwirtschaft an Agrarkultur Lëtzebuerg (IBLA) und Lycée Technique Agricole (LTA) eingeladen. 

 

Die Feldbegehung startete auf den IBLA-Versuchsflächen des Bio- Betriebes Schanck Haff in Hupper­dange, wo Marc Weyland (Direktor der ASTA) die Anwesenden begrüß­te. Anschließend stellte Evelyne Stoll (IBLA) die dort realisierten Winter­getreide-Sortenversuche (Weizen, Triticale, Roggen) im biologischen Anbau vor, ehe die Teilnehmer der Feldbegehung zu den LTA-Versuchs­flächen in Wilwerdange (Winterwei­zen; Familie Gompelmann) und Hautbellain (Sommergerste; Familie Kreins) fuhren, wo Serge Heuschling (LTA) die Sortenversuche für den konventionellen Anbau vorstellte. Die Sortenversuche liefern den land­wirtschaftlichen Beratern und den Landwirten wichtige Informationen hinsichtlich Ertragspotenzial, Qua­lität und Krankheitsresistenzen zu den für den Luxemburger Standort angepassten Sorten, so kann durch die richtige Sortenempfehlung (emp­fehlende nationale Sortenliste) und Sortenwahl ein erfolgreicher Anbau ermöglicht werden. Zum Abschluss der offiziellen Feldbegehung lud die ASTA auf einen Umtrunk ein.

Wintergetreide-Sorten-versuche für den biologischen Anbau

Seit 2010 prüft das IBLA verschie­dene Wintergetreide auf ihre Eig­nung für den biologischen Anbau in Luxemburg. Auf dem Schanck Haff werden dieses Jahr 30 verschiedene Winterweizensorten geprüft, sowie 11 Wintertriticale- und 12 Winter­roggensorten. Die Sorten wurden am 12. Oktober 2016 gesät und im Frühling 2017 einmal gestriegelt.

Trotz der langanhaltenden Trocken­heit stehen die Kulturen und Sorten dieses Jahr gut. Der Beikrautdruck zeigte sich dieses Jahr als gering. Hier spielt natürlich die von Jos Schanck realisierte Fruchtfolge auch eine wichtige Rolle. Vor allem das mehrjährige Klee-Gras-Gemenge dient als Genesungsphase, während der Krankheits- und Unkrautdruck unterbrochen werden.

Zudem dient das Klee-Gras-Gemen­ge dazu dem Boden, über den Legu­minosenanteil, wieder Nährstoffe zuzufügen. Da in dem Gemenge, welches vor der Saat des Sorten­versuches umgebrochen wurde, der Klee-Anteil durch Mäusefraß stark reduziert wurde, wurde die­ses Jahr weniger Stickstoff für die Folgefrucht freigesetzt. In den Sor­ten konnte man entsprechend beo-bachten, welche auch bei gering-erem Nährstoffniveau eine gute Nährstoffaneignung aufzeigte.

Weniger Pflanzenschutz durch die richtige Sorte!

In Wilwerdange konnten sich die Teilnehmer dann 2 Hartweizen, 16 E-Weizen, 19 A-Weizen, 15 B-Weizen und 6 C-Weizen im konventionel­len Anbau anschauen, während in Hautbellain 23 Sommergerste-Sorten gezeigt wurden.

Schwerpunkt der Begehung dieser 2 Flächen war die Neuausrichtung der konventionellen Sortenversuche: auf allen Standorten und in allen Kultu­ren werden in einer Wiederholung keine Fungizide und keine Insekti­zide eingesetzt (0F-0I). Die beiden anderen Wiederholungen werden identisch wie der Hauptbestand behandelt. Mit dieser Versuchsanla­ge werden krankheitsanfällige Sor­ten es in Zukunft deutlich schwerer haben auf die Sortenliste eingetra­gen zu werden! 

LTA und IBLA möchten sich an die­ser Stelle auch nochmal bei allen Landwirte, die Jahr für Jahr Zeit und Flächen für die Sortenversuche zur Verfügung stellen, ganz herzlich bedanken!

Pläne, Fotos und Resultate können auf sortenversuche.lu (alle Sorten­versuche) und auf ibla.lu (nur für die IBLA-Versuche) eingesehen werden.

 

Text: Evelyne Stoll (IBLA), Serge Heuschling (LTAE)
Fotos: S. Zimmer (IBLA)