IBLA: Erfolgreicher, biologischer Ackerbau

 

  

 Die Veranstaltung richtete sich an alle, die sich für die biologische Wirtschaftsweise und dessen Methoden und praktische Umsetzung interessieren. Zur Vermittlung der Grundlagen für einen erfolgreichen Ackerbau im biologischen Landbau wurden wichtige Themen wie Fruchtfolge, Humusaufbau, Stickstoffversorgung, Bodenbearbeitung und Regulierung von Beikräutern erläutert.

 

Die Theorie wurde anhand von Flächenbesichtigungen mit der Beurteilung des Bodens (Spatendiagnose, Trierer Bodenqualitätstest) veranschaulicht. Durch die Covid-19 Restriktionen durften jeweils nur 10 Teilnehmer an der Hofbegehung teilnehmen. Die Veranstaltung wurde am Betrieb „Schanck Haff“ in Hupperdange abgehalten, der seit 1980 auf Biologisch-Dynamische-Wirtschaftsweise umgestellt hat.  Herr Schanck ging auf seine Arbeitsweise ein und erklärte im Detail seine Fruchtfolge und die weiteren Bearbeitungsschritte des biologischen Landbaus. Der Bio-Betrieb legt Wert auf eine fünfjährige Fruchtfolge wobei die ersten zwei Jahre ein Klee-Luzerne-Gras Gemenge die Grundlage bildet. Durch die vielfältige Fruchtfolge bereichern die Pflanzen den Boden nach ihrer Art, die verschiedenen Wurzelausscheidungen machen laut Betriebsleiter den Boden reicher und fruchtbarer. Herr Schanck betonte, dass wenn dieselbe Pflanze nur alle 5 Jahre auf einer Fläche angebaut wird, sind Viren, Schadpilze und andere Schädlinge mangels Lebensgrundlage stark reduziert. Ein weiter wichtiger Anbauhinweis des Praktikers ist, dass nach jeder Kultur, wenn zeitlich möglich, eine Zwischenfrucht angebaut werden soll. So kann wieder Stickstoff und organische Masse für die nächste Kultur aufgebaut werden. Der etablierte Biobauer baut als Zwischenfrucht eine Mischung aus 150kg/ha Blatterbsen plus 4-5kg/ha Senf an.

 

Die Frage des Unkrauts im Biolandbau erklärte Herr Schanck als eine Art „Spiegel des Bodenzustandes“ und es sei wichtig, dass man im Biolandbau Unkäuter in einem vernünftigen Maß als Beikräuter schätzen lernt. Sie dienen ja auch als Nahrungsquelle für diverse Nützlinge.

 

Er teilt die Unkräuter in verschiedene Gruppierung ein, wobei zum Beispiel als „Säurezeiger“ Ampfer, Disteln und Kamille zu klassieren sind. Diese sind oftmals die Folge von verfestigter Bodenstruktur, die wiederum eine Versäuerung des Bodens mit sich bringt. Die genannten Unkräuter lieben saureres Milieu und versuchen mit ihren dicken, tiefen Wurzeln Luft in den Boden zu bringen, die ihm offensichtlich fehlt. Im Biologischen Anbau sei es wichtig, dass der pH-Wert des Bodens um 6 liegt, dann sei das Ampfer- und Distelaufkommen am geringsten.

 

Anzeichen für einen „mageren Boden“ sind laut Schanck Vogelwicke oder Klette. Hier rät er, den pH-Wert zu prüfen, aufzukalken und anschließend ein mehrjähriges Kleegras anzubauen. Der Einsatz von Rottemist und Gülle sollte in diesem Fall ebenfalls erhöht werden.

 

Eine weitere Anbauempfehlung des aktiven Landwirts ist, dass man beim Pflügen so flach wie möglich (13-20cm) wendet, damit organisches Material nicht in Stickstoff arme Zonen gelingt und um Säuerungen zu vermeiden. Organisches Material sollte immer im Oberboden liegen, denn das Bodenleben arbeitet von oben nach unten. Herr Schanck kompostiert den Rindermist bis zur Schwarzrotte. Die Randmieten werden rund 5-7-mal gewendet, um möglichst viel Sauerstoff in die Mieten zu bekommen. Während dieses Rotteprozesses erreicht die Miete eine Temperatur von rund 60 Grad Celcius. Wichtig ist, dass die Mieten bei Kälte und Regen mit einem Fließ abgedeckt werden, damit die Temperatur erhalten bleibt. Vorteile des Rottemistes sind, dass er sich gut verteilen lässt und vom Bodenleben schnell aufgenommen wird. Bei einem ausgeglichenen pH-Wert wird der Rottemist mit Tonteilchen zu stabilem Humus aufgebaut.