50 Jahre Limousin-Zucht in
Luxemburg – 3 Pioniere berichten

Wenn 3 Urgesteine der Luxemburger Limousin-Rasse sich treffen und von den Anfängen erzählen, manch Anekdote zum Besten geben und die Entwicklung der Rasse kritisch untersuchen, so ist es schwierig das Wesentliche verständlich zusammenzufassen. Gust Biren, René Risch und Lol Schintgen lassen die letzten 50 Jahre der Limousin-Zucht in einem kurzweiligen Gespräch Revue passieren.

Die Anfänge
Lol Schintgen fängt an zu erzählen, wie er im Mai 1972 als Student mit seinem Vater in die Lorraine fuhr, um die ersten Limousin Bullen zu erwerben. „André Thyriat, so hieß der Züchter“, sagt Gust Biren, welcher stets in seinen alten, gut aufbewahrten Dokumenten blättert. Schintgen fährt fort und erklärt, dass als der Konvoi mit den ersten Tieren an die französisch-luxemburgische Grenze kam, der damalige Amtstierarzt Dr. Frisch sie mit einem lauten „Niet“ empfing. Der Amtstierarzt konnte/wollte aufgrund eines sanitären Problems mit Brucellose die Tiere nicht ins Land lassen. Die Bullen mussten zurück in die Lorraine. Im Juni 1972 kamen dann die ersten Tiere aus dem `berceau`, diesmal - so schien es – gab es keine sanitären Hürden. Die Para-Tb war zu dem Zeitpunkt kein Thema.

Gust Biren erwähnt, dass schon sein Vater immer darauf verwies, dass die Charolais-Rasse nicht zu Luxemburg passen würde. Die Aussagen seines Vaters brachten ihn zum Nachdenken: die Leichtkalbigkeit der Limousins (98% ohne Hilfe) fielen ihm sofort ins Auge. „Das ist mir bis heute sehr wichtig“, fügt er stolz hinzu und erklärt weiter: „Auf unseren leichten Böden kommen die Limousins besser zurecht.“ Biren hatte bereits 1971 den ersten Kontakt mit Socebli (= Société pour l’élevage des bovins Limousins) in Limoges, um Tiere zu importieren. Prekär war, dass der damalige Landwirtschaftsminister, der Herdbuchverband sowie auch die Bauernzentrale, gegen die Einfuhr einer weiteren Fleischrasse nach Luxemburg war.

Lol Schintgen hält fest: „Wir Bauern trugen das Risiko, wir wollten die Rasse, aber wir mussten den Kopf hinhalten, wenn es schief ging. Nicht der Minister, nicht die Präsidenten der Verbände“.

René Risch schildert, dass ein guter Kollege, René Berchem aus Burange/Düdelingen, ihm zu der Limousin-Rasse geraten hatte, falls er sich entscheiden würde die Milchwirtschaft einzustellen.
So kam es, dass im Herbst 1972 nach viel Hin und Her mit den Verbänden, mehrere „Verbündete“ Richtung Limoges fuhren. Gust Biren hatte die Adresse eines französischen Züchters, von einem Bekannten aus Amerika bekommen. Damals war die Rasse in Amerika bereits weit verbreitet und die Vorzüge waren bestens bekannt.

Der Fahrer, welcher die Luxemburger begleitete, wollte jedoch unter keinen Umständen zur gewünschten Adresse fahren, da der Züchter nicht derselben Vermarktungsgesellschaft angehörte. Ein weiteres Problem also war, dass im Frankreich verschiedene Vermarktungsorganisationen den Markt bedienten und untereinander in offenem Konflikt standen.

Trotz der gewaltigen Hürden und dank der außerordentlichen Mithilfe von Vic. Fischbach (damaliger Leiter der Abteilung Tierzucht bei der ASTA), der sein „avis favorable“ zum Import gab, kam es dazu, dass im Juni 1972 6 Rinder und 2 Bullen
nach Luxemburg importiert wurden. Lol Schintgen meint hierzu: „Im Herbst kamen dann endlich 3 LKWs voll, der Damm war gebrochen“ - man kann ihm seine Begeisterung heute noch im Gesicht ablesen.

Günstiger Zeitpunkt zum Import der Rasse
Die zu der Zeit geltende finanzielle Unterstützung für Betriebe, welche die Milchproduktion einstellten (Nichtvermarktungsprämie), spielte der Ausbreitung der Limousin Rasse in die Karten. René Risch erinnert sich noch gut daran, dass damals viele Betriebe die Umstellungsprämie nutzten und sich dadurch der Fleischmarkt rasant änderte. Biren fügt hinzu: „Das Mästen von Bullen aus Milchkühen oder Kreuzungen hat sich einfach nicht mehr gelohnt.“  Risch merkt an: „Die Limousins haben sich verkauft wie warme Semmel“. Er erläutert, dass man sich gegenseitig bei der Vermarktung der gemästeten Tiere geholfen und unterstützt hat. Die damals erzielten Erlöse seien beträchtlich gewesen. Die Metzgerei Léon Krack aus Luxemburg-Stadt z.B. schlachtete 10-12 Bullen wöchentlich. Er war ein Pionier und eine große Hilfe um dem luxemburgischen Händler, Metzger, Verarbeiter und Verbraucher die Vorzüge der `carcass beef` zu vermitteln.

Mit der Einführung der Milchquote, Mitte der 80er Jahre wurde durch die Bestandsreduzierung im Milchsektor, der somit freien Stall- und Futterflächen, Platz für Mutterkühe geschaffen. Gust Biren ergänzt: „Fast alle aufgezogenen Bullen der Rasse wurden zur Zucht verkauft, viele in Milchviehbetriebe, die mit den Limousins einkreuzen wollten“. Oft wurde also eine Verdrängungskreuzung durchgeführt, um so eine Limousin Herde aufzubauen.

Die Wegbereiter erinnern sich, dass Anfang der 90er Jahre die Einführung der Mutterkuhprämie ein weiterer Aufschwung der Rasse war. „Was sollen wir mit einer Mutterkuhprämie?“, lautete die Aussage des damaligen Ressortministers. Trotzdem nutzten viele Betriebe damals die Gelegenheit umzustellen. Laut Schintgen gab es einen Moment an dem mehr als die Hälfte der luxemburgischen Betriebe, Limousins in ihren Ställen hielt.

Einführung eines Zuchtprogramms
Auch bei der Einführung eines Zuchtprogramms mussten sich die Limousin Züchter mit vielen Hürden auseinandersetzen; ein steiniger Weg. Lol Schintgen erinnert daran, dass es viel Zeit und Überzeugungskraft kostete, um die Luxemburger Limousin Tiere dem französischen Zuchtprogramm anzugliedern. „Der damalige Herdbuchverband liebäugelte Ende der 90iger Jahre mit dem deutschen Zuchtprogramm. Das VIT in Verden war als Partner auserwählt. Wir Züchter waren dagegen, wir wollten unbedingt in das französische Programm aufgenommen werden. In Frankreich hatten sie die Tiere und das dazu passende Leistungskontroll- und zuchtprogramm, die uns gefielen. Das deutsche Modell hinkte unserer Meinung nach hinterher!“

Schließlich gelang es den Luxemburger Züchtern, ein Treffen in Limoges zwischen den Verantwortlichen der Fédération Luxembourgeois des Herdbooks und den Verantwortlichen aus Frankreich zu organisieren. „C’est à nous de faire le marché allemand!“, so in etwa lautete die Begrüßung des damaligen französischen Präsidenten, Louis Deneuville, der sehr aufgebracht war. Grund für seine Aufregung war, dass Tiere, die von luxemburgischen Züchtern in Frankreich zugekauft wurden, oder deren Nachkommen, später auf den deutschen Markt weitervermittelt wurden. Die Franzosen kritisierten die Luxemburgische Konkurrenz. Luxemburg sei ein „Transit-Land“ für Limousin Zuchttiere. Der damalige Generalsekretär des Herdbuchs konnte aber mit seinem konsequenten Geschick den Franzosen laut Schintgen: „de Bass haalen“ und stimmte diese um. So kam es, dass im Jahre 1997 das französische Zuchtprogramm übernommen wurde. Schnell waren deutliche Leistungsverbesserungen zu erkennen.

Die drei sind sich einig: nur durch die Gründung eines Rassenverbandes, in diesem Fall der E.L.B.L., konnten die Limousinhalter und -züchter durch gemeinsames Auftreten ihren Anliegen Gehör verschaffen. Auf Drängen von René Schintgen wurde 1973 der Rassenverband gegründet, dessen Gründungspräsident er 14 Jahre lang war. Die drei Interviewpartner hatten langjährige Ehrenämter: G. Biren, Präsident (10 Jahre); R.Risch, Vize-Präsident (21 Jahre); L. Schintgen, Sekretär (13 Jahre). Sie erinnern sich an denkwürdige Versammlungen mit Herdbuchverband, Ministerium oder Verwaltungen. Durch eine geordnete Struktur, konnte der E.L.B.L. vieles bewegen. Gust Biren erwähnt, dass sein Freund und langjähriger Vorsteher der ASTA-Tierzuchtabteilung Eugène Wagner, als E.L.B.L.-Aufsichtsrat-Präsident der Rasse und seinen Haltern viele positive Impulse gab.

Andere Zeit, anderer Typ
Die Züchter haben immer versucht, die bestmöglichen Tiere in Limoges zuzukaufen. Doch René Risch bemerkt: „Die Tiere, die sie uns verkauften, waren selten die besten ihrer Herde. Oft waren die zugekauften vom Charakter etwas schwieriger und unruhiger.“ Schintgen meint: „Durch das starke Interesse vom Deutschen Markt, wurde die Zucht der Limousins in Luxemburg rasant vorangetrieben und der Absatz war bedeutend.“

Die Rasse hat ab den 90iger Jahren in ihrem Ursprungsgebiet an Körpermaße immens zugenommen. Die Luxemburger Züchter kopierten eifrig diese Entwicklung. Gust Biren gibt zu: „Oft haben wir die falschen, vielleicht etwas zu großen Tiere zugekauft. Wir wollten eben an den internationalen Schauen mithalten können.“ René Risch fügt hinzu: „Wir haben die Zucht zu weit getrieben und den mittelrahmigen, robusteren, einfachen Typ etwas vernachlässigt.“ Lol Schintgen meint: „Die ersten Limousins waren zum Teil etwas zu leicht. Manche Züchter wollten dies korrigieren, haben aber ins andere Extrem gezüchtet. Der sprichwörtliche Rendement (Fleischausbeute) der Rasse nahm ab.“ Gust Biren geht noch weiter und hält fest: „Zum Teil wurde nicht auf die vorhandene Finesse vom Fleisch geachtet, also die Qualität und Zartheit wurde vernachlässigt zugunsten von Rahmen und Gewicht. Wäre die Entwicklung so nicht gekommen, bräuchten wir heute eventuell die anderen, extensiveren Rassen nicht.“ Risch fasst die aktuelle Situation folgendermaßen zusammen: „Zuchttiere und Produktionstiere sind oft vom Typ her zu sehr verschieden. Die höchste Fleischausbeute finden wir nicht bei den besten Zuchttieren der Rasse. Heute unterscheidet man deutlich zwei Nutzungsrichtungen. Nämlich einerseits den Zucht-Typ und andererseits den Fleisch-Typ.“

Lol Schintgen fragt in die Runde: „Wie soll es weitergehen? Eher noch breitere und schwerere Tiere, also die aktuelle Schiene der Franzosen oder eher „back to basics?“ Die 3 langjährigen Züchter sind einer Meinung: Man müsse die Grundvoraussetzungen wieder herstellen. Die Schaurichter müssten Vorreiter spielen und den vom Markt bevorzugten Typ hervorheben! Die 3 fügen hinzu, dass die damals gestellten Zuchtziele erreicht sind und es an der Zeit sei, die Ausrichtung und neue Ziele zu definieren. Es muss ein Typ-Tier gezüchtet werden, das vornehmlich mit betriebseigenem Raufutter gemästet werden kann. Biren meint hierzu: „In Zukunft brauchen wir ein Tier, das mit wenig Getreide gefüttert werden kann. Futtereffizienz und Grundfutteraufnahmevermögen müssen in unseren künftigen Zuchtausrichtungen eine wichtigere Rolle spielen. Wie damals, müssten wir die Tiere wieder mit Gras mästen können.“ Lol Schintgen bemerkt hierzu, dass wir in Luxemburg einen speziellen Schlachtbullenmarkt haben, da der Supermarkt CACTUS mehrere tausend Limousinbullen abnimmt. Diese Tiere müssen eine ordentliche Verfettung haben, bei hoher Ausschlachtung und guter Marmorierung. Schwierig ohne Mais und Getreide. Aber der Diskussion sollte man sich stellen, fügt René Risch hinzu.


Hornlosigkeit- die neue Herausforderung
Gust Biren und Lol Schintgen erinnern sich noch exakt an das Jahr 2000. Sie importierten die ersten hornlosen Limousin Rinder aus Kanada. Biren ließ 3 Rinder einfliegen und Schintgen kaufte in Gemeinschaft mit einem französischen Züchter ein weiteres Tier. Gust Biren erzählt: „In Kanada werden die Limousintiere nur von der Seite betrachtet. Sie waren vom Typ viel schmaler als das, was wir kannten und kennen. Nach über zwanzig Jahren intensiver Zucht, mussten wir wieder quasi neu anfangen.“ Schintgen schildert: „Anfangs war ich wenig begeistert, da der Zukauf einen Zuchtrückschritt bedeutete. Doch der Druck aus dem deutschen und österreichischen Markt war so groß, dass es sich zu lohnen schien.“ Durch sanitäre Hürden bedingt, weitere Tiere zu importieren, entschieden sich beide Züchter dazu, Kühe und Rinder in den USA und Kanada zu kaufen und mittels Embryotransfer die Genetik nach Luxemburg zu holen. Interessant ist, dass nicht alle Limousin-Züchter „der ersten Minute“ von der Hornloszucht begeistert waren. Der zu diesem Thema heute noch skeptische René Risch muss aber zugeben: „Der Zuchtfortschritt ist in den letzten Jahren immens und die Unterschiede der gehörnten und hornlosen Tiere sind bei weitem nicht mehr so gravierend wie in den Anfängen.“ Gust Biren gesteht ein: „Am Anfang haben wir viel Schrott mit den Hornlosen gezüchtet und viele Bullen konnten nur als Fresser oder in der Mast vermarktet werden.“ Nur durch eine sehr strenge Selektion auf Typ und Muttereigenschaften konnten auch andere skeptische Züchter in Luxemburg motiviert werden. Das Risiko auf ein Neues hat sich gelohnt und die Erlöse am Zuchtmarkt haben sich rasant nach oben entwickelt. Heute sind nach wie vor die deutschen und österreichischen Züchter Abnehmer von hornlosen Luxemburgischen Limousin Zuchttieren. Aber auch Züchter aus dem „berceau“ kommen als interessierte Käufer von unserer Hornlosgenetik nach Luxemburg.

Internationales – „Man kennt sich!?“
Gust Biren erinnert sich noch gut an einen Trip nach Limoges. Die Bedienung dachte die luxemburgischen Züchter würden Deutsch untereinander reden und verweigerte sie zu bedienen. (In der Region Limousin wüteten die Nazischergen besonders schlimm.)

René Risch machte eine ähnliche Erfahrung als sie ihn fragten: „Luxembourg, c’est la Belgique?“ und ihm keine Beachtung schenkten. Doch nachdem viele LKWs mit Zuchttieren den Weg nach Luxemburg gefunden haben, wurden die Franzosen freundlicher. Alle 3 können von unzähligen geselligen Abenden berichten, bei denen der eine oder andere Handel abgewickelt wurde. Heute sind sie als Vorreiter respektiert und als Züchter anerkannt. Manche Freundschaften wurden geschlossen. Besonders René Risch hat große Affinitäten in der Region Limousin. Regelmäßig reist er dorthin, er nennt sie seine zweite Heimat. Um internationalen Kontakte aufzubauen und sich eine gewisse Anerkennung zu verschaffen sind die Limousinzüchter von Anfang an viel mit ihren besten Tieren gereist. Am Anfang mussten die Züchter die gesamten Kosten zur Teilnahme an internationalen Veranstaltungen selbst übernehmen. Sie bekamen kaum Unterstützung vom Herdbuchverband oder Ministerium. Die Ausstellungsstände auf den DLG-Schauen z.B. wurden in Eigenregie organisiert. Um diese finanzielle Belastung zu bewältigen, mussten alle Mitglieder des E.L.B.L. (Eleveurs Luxembourgeois de Bovins Limousins) 1% ihrer Erlöse aus dem Zuchtviehverkauf an den Verein abtreten. Die Teilnahme an unzähligen Schauen wie z.B. in Frankfurt, Paris, Hannover, Schönbronn, München, Libramont oder Paris war nur möglich durch kompetente und engagierte Leute in den eigenen Reihen. Lol Schintgen war für die Organisation zuständig, die Selektion wurde gemeinsam beschlossen. René Risch besaß den LKW-Führerschein. Das Problem der oft langen Transporte war gelöst. Das benötigte Material wurde von Edy Wagner zur Verfügung gestellt. Die anderen Vorstandsmitglieder halfen beim Aufrichten des Ausstellungsstandes und/oder waren während der Schau präsent. Infomaterial wurde entweder in Eigenregie entworfen oder aus Limoges bestellt.

Die erste Jungviehausstellung in Mersch im Jahr 1988 erwähnen die drei Top-Züchter mit einem gewissen Stolz. Bis heute gilt diese Veranstaltung als das nationale Top-Event der Limousinzüchter und wurde in mehreren Ländern kopiert.

Ein weiterer internationaler Höhepunkt, an das sich die 3 Pioniere gerne zurückerinnern, ist der im Jahre 1998, im Rahmen der EUROLIM (Federation of Limousin Herd Books within the European Union), organisierte 1. Europäischer Limousin-Wettbewerb mit Luxemburger Beteiligung. 1997 fand im Rahmen des 25-jährigen Bestehens der Rasse, auf Bestreben und großem Einsatz der ELBL-Verantwortlichen, ein internationaler Wettbewerb in Ettelbrück statt. Das erfolgreiche Gelingen dieser Schau war u.a. ein Verdienst von Lol Schintgen, hier sind sich G. Biren und R. Risch einig. Die französischen Züchter waren hier so dominant, dass sie die Luxemburger in Paris unterschätzten. Mit FORANCETTE aus dem Betrieb Risch stellte Luxemburg 1998 die Europäische Siegerkuh, das Betriebslos erreichte einen - aus französischer Sicht - glücklichen zweiten Rang hinter Frankreich. Die drei Züchter sind sich einig: dank dieser hervorragender Darstellung in Paris hat die Luxemburger Limousinzucht sich großen Respekt im „berceau“ erarbeitet. 1998 wurde der Grundstein gelegt für eine züchterische Zusammenarbeit auf Augenhöhe, so sagt Risch. In der Tat: hervorragende Leistungen auf der SIMAGENA in Paris, unzählige Siegertitel auf der EUROVIANDE/SINEL/AGRIMAX in Metz, ein beeindruckendes Auftreten auf der Nationalschau 2013 in Nancy, die vielen guten Luxemburger Bullen auf der Teststation Lanaud, die unzweifelhaft erfolgreiche Pionierarbeit in der Hornloszucht, die doch recht hohe Zahl an Zuchtviehverkäufen nach Frankreich, u.v.a.m. führten dazu, dass die Luxemburger Züchter von ihren französischen Kollegen heute als ebenbürtig behandelt werden, sowohl menschlich als auch fachlich. Manch Luxemburger Genetik hat die französische Limousinzucht nachweislich bereichernd beeinflusst.

Dass dies heute so ist, ist gewiss zum Großteil den Pionieren der Luxemburger Limousinzucht zu verdanken. Die nachfolgenden Generationen sollten sich dies stets dankend bewusst sein und den Gründervätern Biren, Schintgen und Risch, aber auch den verstorbenen Züchtern Berchem, Clemes, Schumacher, R. Schintgen, Stein u.v.a.m. Respekt zollen.