LSG: Offizielle Einweihung der Saatgutstation in Colmar-Berg

In Anwesenheit von vielen LSG-Mitgliedern, den Verantwortlichen der Sortenkomission, Mitarbeiter der staatlichen Verwaltungen und eine Reihe von ausländischen und inländischen geladenen Gästen, darunter die Ehrengäste, Fernand Etgen in seiner Funktion als Chamberpräsident sowie der Europadepütierte Charles Goerens, wurde am Freitag, den 3. Juni, die neue Saatgutstation der LSG feierlich eingeweiht. Durch die Covid-19 Pandemie mussten die Feierlichkeiten um rund 2 Jahre verschoben werden. 

Carlo Hess, Präsident der Genossenschaft blickte in seiner Rede auf die Anfangsjahre der LSG zurück. Er erläuterte, dass zu Beginn rund 140 Vermehrer Mitglied der Genossenschaft waren, es heute nur noch rund 70 seien, die jedoch eine größere Vermehrungsfläche bewirtschaften. Hess erklärte, dass seitdem 2007 die Entscheidung gefallen war, den Standort in Mersch verlassen zu müssen, viele schwere Jahre mit komplizierten Entscheidungen hinter der LSG liegen. Es stand die Frage im Raum, die Produktion einzustellen oder eine neue Station zu errichten. Die damaligen Verantwortlichen waren sich schnell klar, es soll neu gebaut werden. Die Suche nach einem geeigneten Standort und die Finanzierung einer solchen Anlage habe ihm und allen Verantwortlichen viel Kopfzerbrechen und reichliche Überlegungen abverlangt. Hier bedankte sich der Vorsitzende bei den damaligen Landwirtschaftsministern Fernand Etgen und Romain Schneider, die immer mit einem offenen Ohr an ihrer Seite standen. Des Weiteren bedankte Hess sich bei allen am Bau beteiligten Firmen, Mitwirkenden und Mitgliedern, für deren Unterstützung des großen Bauprojektes. Ein besonderer Dank sprach er allen Mitarbeitern der LSG aus, ohne deren unermüdlichen Einsatz, vor allem im Startjahr 2020, würde die LSG heute nicht so gut dar stehen.

Der Direktor der LSG, Steve Turmes ging in seiner Rede auf den Bau der neuen Anlage ein. Nach einer langen Planungsphase konnte 2018 der Spatenstich der neuen Saatgutstation in Colmar-Berg erfolgen und nach 2 Jahren Bauphase konnte die neue Saatgutstation im Juli/August 2020 ihre Produktion aufnehmen. Herr Turmes betonte, dass dies die einzige Saatgutstation dieser Art in Luxemburg und die modernste aus der ganzen Großregion sei. Er hielt fest, dass der Spagat zwischen dem normalen Tagesgeschäft und der Bautätigkeit sehr anstrengend war und nur durch ein eingespieltes Team zu bewältigen war.

Pit Wilgé, Stellvertretender Geschäftsführer der LSG stellte die Anlage und die Abläufe von der Anlieferung bis zur Fertigstellung des Saatguts dar. Er erwähnte, dass neben dem Hauptsortiment, dem Getreidesaatgut, die LSG auch Mischungen, sei es Gras, Zwischenfrucht-, GPS- Mischungen auch je nach Wunsch des Kunden oder nach Bedarf individuell zusammengesetzte Mischungen produziert. Die benötigten Komponenten werden von langjährigen Handelspartnern zugekauft. In einem nachfolgenden Film mit ausführlichen Erklärungen wurde gezeigt, wie die Sattgutaufbereitung in der Praxis funktioniert.

Der aktuelle Landwirtschaftsminister Claude Haagen sprach der LSG viel Lob für ihren Mut und ihre Weitsicht aus. Er ist froh, dass die Verantwortlichen sich getraut haben, eine neue Station zu errichten und betonte, dass es ein katastrophaler Feh-
ler gewesen wäre, die Produktion einzustellen. Er hob hervor, dass qualitativ hochwertiges Saatgut ein Grundstein der Landwirtschaft ist und bleibe. Der Minister versprach, dass das Landwirtschaftsministerium immer an der Seite der LSG stehe und man im offenen Dialog bleibt.

Abschließend hatte der Vize-Präsident Guy Schmit das Wort. Er stellte klar, dass der Bau der neuen Anlage mit Sicherheit das größte Projekte der LSG-Geschichte war. Es sei von Beginn an eine große Herausforderung gewesen, doch die LSG würde trotz allem heute auf festen Füssen stehen. Er hob hervor, dass der Erfolg der LSG mit den Vermehrern steht und fällt, und dankte ihnen für die gute Zusammenarbeit. Im Rahmen der Einweihung hat die LSG sich dazu entschieden, keine Geschenke zu verteilen, sondern eine Spende an den Service Cooperation von der Letzebuerger Landjugend a Jongbaueren in Form eines Schecks zu überreichen. Dieses Geld soll einem Projekt in Burkina Faso zu Gute kommen. Zum Schluss lud Schmit alle Anwesenden auf einen „Patt“ in der neuen Lagerhalle der LSG ein.