LIST: Feldbegehung im
Rahmen des Projektes TRIP 2
Im Rahmen des Demoprojektes TRIP 2 wird untersucht, ob Fangpflanzen („Trap Cropping“) den Einsatz von Insektiziden in der Rapskultur einsparen können. Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit der Norddeutschen Pflanzenzucht (NPZ) und der Ackerbauschule.
Dr. Michael Eickermann (LIST) ging am Versuchsfeld auf die Ergebnisse der letzten drei Versuchsjahre ein und gab eine Einschätzung für die Praxis ab. Dazu stellte der Experte die wichtigsten Schadinsekten im Raps vor und erläuterte die jeweiligen Schadsymptome. Er fügte hinzu, dass in Luxemburg, das Schädlingsaufkommen geringer ist als in anderen Rapsanbaugebieten Europas. Als Negativbeispiel nannte er Grossbritanien, wo 5-6 Spritzungen gegen den Rapserdfloh nötig sind. Im angelegten Versuch wurde die Aussaat einer Mischung aus einer frühblühenden (Anteil 7%) und einer spätblühenden Sorte getestet. Als frühe Sorte wurde „Alicia“ gewählt, bei der späten Sorte entschied man sich für die Sorte „Triatlon“. Das Resultat vor Ort war eindeutig zu sehen. Trotz starker Auswinterung der frühen Sorte, war ein gewisser Lockeffekt sichtbar und es konnte auf eine Insektizidbehandlung verzichtet werden. Der Experte riet dazu, eine Mischung mit einem Anteil von 10% der frühblühenden Sorte zu verwenden. Problem ist aber, dass laut Eikermann, momentan keine solche Mischung beim Landhandel verfügbar sei.
Abschliessend stellte Dr. Eikermann noch die neueste Entwicklung der Firma Bayer vor: die MagicTrap, eine digitale Gelbschale. Die digitale Gelbschale unterscheidet sich im Aufbau zunächst nicht von einer klassischen Gelbschale. Sie verfügt über eine Fangschale, die mit Wasser gefüllt wird. Durch einen zusätzlich eingebauten Wassertank, der automatisch Wasser einspeist, entfällt das aufwendige manuelle Nachfüllen von Wasser, insbesondere bei hohen Temperaturen. Dank eines Überlaufschutzes besteht auch bei Regen nicht die Gefahr, dass zu viel Wasser in die Fangschale gelangt und so gefangene Schädlinge aus der Schale gespült werden. Das Herzstück der digitalen Gelbschale ist ein Kameramodul, das an dem Gitter befestigt ist. Dieses verfügt über eine hochauflösende Kamera, eine Mobilfunkeinheit und einen Akku, der mittels eines Solarpanels geladen wird und auch bei schlechtem Wetter die MagicTrap verlässlich mit Strom versorgt. Die in der digitalen Gelbschale integrierte, hochauflösende Kamera macht je nach Witterungsverhältnissen am Tag bis zu zwei Fotos von der Fangschale und sendet diese per Mobilfunk an die MagicScout App. Der Algorithmus kann den Erdfloh, Glanzkäfer und Rüsselarten automatisch erkennen und den Befall errechnen. Sollte sich dieser der kritischen Grenze nähern oder diese überschreiten bekommt der Landwirt eine Meldung und soll die nötigen Schritte einleiten.
Dr. Michael Eickermann vom LIST gab praktische Tipps zur frühzeitigen Erkenung der Probleminsekten beim Raps.
Rapsglanzkäfer fressen neben den Pollen auch Stempel und Fruchtknoten der Blüten. Bei Massenauftreten können die Käfer dadurch zu erheblichen Schäden in einer Rapskultur führen.
Die digitale Gelbschale MagicTrap von Bayer unterstützt den Rapsanbauer bei der täglichen Schädlingskontrolle.